Flüchtling Auf Lebenszeit – Animus

Mutter, vergib mir, denn sie sagen
Das Paradies liegt unter deinen Füßen
Doch genau da liegen auch die Leichen begraben
Für die wir am Ende büßen
Blut genomm’n, Blut vergossen
Ich lernte, wann es Zeit ist, zuzuhören, anstatt immer nur zu reden
Und lernte, wenn du Angst hast
Ändert das nichts an dei’m Tod, sondern nur an deinem Leben
Darum bin ich furchtlos
Sie können meinen Körper töten, aber nie mein’n Namen
Darum steh’ ich auch alleine
Vor tausend bewaffneten Gegner noch immer grade
Wir senken nur die Köpfe vor Gott
Anderswo stell’n Götzen vor Gott
Jeder Rassist kritisiert nur die Schöpfung von Gott
Hier wohnt der Teufel im Block
Wohnung’n werden Bunker
Küchen Labore, der Hausflur zum Handelsplatz
Um sich in Sicherheit zu wiegen
Wir das Wort von Allah verändert und jedem angepasst
Wir sind Kinder von Gott
Und woll’n eines Tages zurück ins Paradies
Aber brauchen uns nicht wundern
Wenn er uns die Türe verschließt

Ich werf’ mein’n Pass in den Müll, heimatlos bis in die Ewigkeit
Ich bleib’ ein Flüchtling auf Lebenszeit
Bis ich eines Tages vor dir steh’ und Tränen wein’
Weil ich weiß, nur das Höllenfeuer wäscht all unsre Seelen rein
Ich werf’ mein’n Pass in den Müll, heimatlos bis in die Ewigkeit
Ich bleib’ ein Flüchtling auf Lebenszeit
Bis ich eines Tages vor dir steh’ und Tränen wein’
Weil ich weiß, nur das Höllenfeuer wäscht all unsre Seelen rein

Ich wuchs in ‘ner Familie auf
Voller Liebe, Vertrauen
Dennoch zog mich die Straße hinein
Ließ mich nie wieder raus, so schließ’ ich die Faust
Sie reden über Toleranz
Aber meinen damit, sie könn’n alles propagieren
Und auch fehlinterpretieren und wehe einer muckt
Dann kommt LAK und er taucht nie wieder auf
Unser Prophet für Satire missbraucht
Unser Ausseh’n für Täterprofile missbraucht
Von Terroristen, die Muslime ermorden
Tagtäglich, doch anscheinend fällt das niemand hier auf
Das Mädchen mit Kopftuch wird attackiert
Sie ging doch nur raus zum Spiel’n
Kritisieren Menschen, die zwing’n, Frauen sich zu verschleiern
Aber zwingen sie gleichzeitig, sich auszuziehen
Doch was wollt ihr sagen vor Gott
Siehst du die Leichen der Kinder?
Getötet mit Waffen von euch, was ist schlimmer?
Sag mir, ob Merkel, ob Schindler?
Wir kam’n über Berge durch Schnee
Wüsten und Meere, durch Feuer und Dorn’n
Doch die längste und schwerste Reise steht uns noch allen bevor

Ich werf’ mein’n Pass in den Müll, heimatlos bis in die Ewigkeit
Ich bleib’ ein Flüchtling auf Lebenszeit
Bis ich eines Tages vor dir steh’ und Tränen wein’
Weil ich weiß, nur das Höllenfeuer wäscht all unsre Seelen rein
Ich werf’ mein’n Pass in den Müll, heimatlos bis in die Ewigkeit
Ich bleib’ ein Flüchtling auf Lebenszeit
Bis ich eines Tages vor dir steh’ und Tränen wein’
Weil ich weiß, nur das Höllenfeuer wäscht all unsre Seelen rein

Ich bin jedes Kind auf ‘nem Boot
Geflohen vor Bomben, von der Familie sind die meisten gestorben
Dass sie herkommt in ein Flüchtlingsheim
Und wird von Nazischweinen noch mit Steinen beworfen
Bin jeder Vater ausm Kriegsgebet
Der seine Kinder zu Grab trägt wegen Soldaten
Wegen Öl, wegen Waffen
Während die Täter Milliarden scheffeln und ruhig schlafen
Ich bin jeder aus zweiten, dritten Generation
Noch immer bei Bewerbungen abgelehnt
Nur die Straße hat es auf uns abgesehen
In die Zelle kommen acht von zehn
Bullen prügeln auf ein, bis wir Blut pissen
Richter wollen ein Exempel statuieren
Anwalt sagt, “Rasier besser dein’n Bart vor Gericht ab
Färb die Haare blond, denn sonst wirst du verlier’n!”
Haben’s satt, unsre Familien nur per Skype zu seh’n
Manche sterben und du schaffst es nicht, ihn’n beizustehen
Satellitenschüsseln sagen, wir hab’n Heimweh
Nur ein weitere Stein auf dem Leidensweg
Eure Bomben haben meine Heimat zerlegt
Darum bin ich einer von den’n
Die’s nie schaffen, ihre Heimat zu seh’n

Ich werf’ mein’n Pass in den Müll, heimatlos bis in die Ewigkeit
Ich bleib’ ein Flüchtling auf Lebenszeit
Bis ich eines Tages vor dir steh’ und Tränen wein’
Weil ich weiß, nur das Höllenfeuer wäscht all unsre Seelen rein
Ich werf’ mein’n Pass in den Müll, heimatlos bis in die Ewigkeit
Ich bleib’ ein Flüchtling auf Lebenszeit
Bis ich eines Tages vor dir steh’ und Tränen wein’
Weil ich weiß, nur das Höllenfeuer wäscht all unsre Seelen rein
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