H8 Mile – Animus

Ah
Ich hab früh gemerkt, dass ich alleine bin
Geschwister aber fühl ich wie ein Einzelkind
Eltern, aber fühl mich wie ein Waisenkind
Fühle mich am wohlsten, wenn ich einsam bin
Rap war für mich alles und die einzige, die da war
Hörte damals “Tabula Rasa”
Nachbarschaft von Kabul bis Gaza
Ich machte meine Hater nicht zu Fans
Ich machte meine Hater zu Partner
Kritiker zu Taubstummen, hör sie alle hampeln
Seh die Hassblicke von Kanaken an der Ampel
Sie haben nicht verstanden
Ich denke lange nicht mehr wie die anderen, denn ich sehe, wo sie später alle landen
Leben heißt sich stetig zu verwandeln, entwickeln
Von ‘ner Last zu einer Stütze für Verwandte und nicht leben wie gestrandet
Nicht reden sondern handeln
Die Ampel grün, einer hupt, scheiße, ich bin noch immer in mein’ Gedanken
Und ich würd ihm gerne sagen: “Geh zur Uni, Bruder, lern”
Doch sie nehmen mich nicht ernst
Sie halten lieber Drogendealer, Rocker oder Zuhälter in Ehren
Ich seh, wie Kriminelle sich vermehren, solang bis sie alle sterben oder auf Zelle
Deine Mutter trägt ein Kopftuch, okay
Wegen dir wird sie durchsucht, wallah, dass du dich nicht schämst
Sie ist jetzt im Besucherraum, verwischt ihre Tränen
Denn ihr Sohn, Masha’Allah, wählt den kriminellen Weg und
Ich weiß, wovon ich rede, spreche aus Erfahrung
Sind wir ehrlich, dealt keiner hier für Nahrung
Jedem hier ist warm und warum arbeitest du nicht bei McDonald’s oder passt dir nicht die Bezahlung?
Zu stolz zum Burger braten, aber nicht zu stolz zum Dealen, hä?
Generation Tilidin oder Lean
Auch ich will Spaß haben, ich will ficken und verdien’
Doch hör den Teufel flüstern
Ich fühl mich da nicht wohl, sage “Hallo” und ich geh
Du musst es nicht verstehen, es reicht wenn ichs erzähl
Schlampen in den DMs wollen deinen Fame
Von hundert 100 Angeboten kann ich 99 widerstehen
Typen machen Auge bis sie blind werden
Wenn sie dich sehen, blasen sie mit einer Windstärke
Wollen Beef, willst du deinen Frieden
Doch wollen plötzlich wieder Frieden, willst du dann den Krieg
Und das Internet ist eh nur war für Spinner
Du willst was vergessen und sie wollen dich erinnern
Falsche Spendenaufrufe, angeblich für Kinder
Fakeprofile nutzen deine Fotos jetzt für Tinderkommentare so wie Himmler
Hassen anonym
Und du wunderst dich, wieso ich bei den Hatern gar nichts fühl
Es braucht mehr als Lügen, um mich zu berühren
Lass uns ehrlich reden, keinerlei Allüren

Denn schon okay, lass sie haten
Hass mich, denn der Hass, er macht mich groß
Sie dachten ich wär tot, aber wurden mich nicht los
Hass mich, weil du selber längst gekentert wärst auf diesem Floss
Darum hass mich, denn vielleicht spendet der Hass dir ‘n bisschen Trost
Hass mich, weil mein Image so ist
Dass sie mich dessen malen ohne je zu wissen, was hinter Kulissen so geschah
Hass mich, denn ich bin ein Star
Auch wenn es dir nicht passt
Hass mich, denn ich mache Cash das du nicht machst, aber rede nie darüber
Auch nicht mit den Brüdern
Sie gratulieren, doch haben mehr Gesichter als ‘ne Hydra
Jeder, der mal auf mich kackte, redet was von früher
“Ja ne, wir waren Bros”, nein, ihr wart nur Lügner, ich hatte ein’ Traum
Ich wollte niemals fame sein
Ich wollt kein J ziehen, ich wollte Jay sein
Bin nicht Eminem, nein, ich lauf nicht auf der “8 Mile”
Animus läuft jeden Tag alleine auf der “H8 Mile”
Seh meine Eltern immer seltener per FaceTime
Sag: “Mir geht es gut”, doch sie sehen meinen Blick, wenn ich stehen bleib
Und hör nicht auf die Shisha-Philosphen, bin am nächsten zu Gott mit der Stirn auf dem Boden
Ich bet nicht für ein leichtes Leben, keinerlei Interesse
Nein, ich bete lieber für ein echtes
Manche werden alt ohne Höhen, Tiefen, Tränen oder Lächeln
Schule, Arbeit, Rente, sie bewegen sich in Kästen
Doch das Leben ist ‘ne Lesson
Auch die Scheiße, die wir fressen
Wenn Gott dich nicht testet, heißt es, Gott hat dich vergessen
Darum nehm ich jedes Leid als ‘ne Lektion
Jeden Rückschlag als Motivation, bis mich Todesengel holen
Denn im Loch, in dem du später liegst, liegst du ganz allein
Keiner deiner Gangster-Homies legt sich freiwillig da rein
All die harten Kerle mit Tattoos werden um dich weinen
Vielleicht ein, zwei Stunden, danach gehen alle heim
Deine eigene Fam schüttet schwarze Erde auf dein Leib
Deine Sicht, sie wird dunkel und klein und denkst an all die Sünden
Die du begangst für bunte Scheine
Wenn du könntest, tauschst du alles dafür ein
Für ein bisschen Zeit, für die Reue, die dich treibt
Vor dem Banküberfall, wallah, diesmal sagst du nein
Küss Mamas Hände statt ‘ne Nutte auf ‘nem Bike
Gehst zu McDonald’s, flehst: “Bitte stellen sie mich ein”
Aber jetzt ist es zu spät, nur Gott dreht an der Zeit
Dein Körper wie aus Stein, keiner hört dich, wenn du schreist
Jetzt wo du das hörst, vielleicht hilft es, dass du peilst
Was ich mein, wenn ich sag: “Die Straße dreht sich nur im Kreis”
Vielleicht sehen wir uns irgendwann an einer Ampel
Und vielleicht hast du meine Ansicht jetzt verstanden
Und wenn nicht, dann ist das sowieso kein Muss
Denn nur eines hier ist sicher: Der Tod ganz am Schluss
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